'Cartogrophy of Darkness' is a transclusive, collective research platform dedicated to exploring universalisms and the unity of knowledge in our highly obfuscated, crisis-ridden age. The platform is comprised of a triad of spaces: a map, a repository and a periodical.

«خريطة الظّلام» هي منصّة بحثيّة تشاركيّة تستقصي مفاهيم العالميّة والاتحاد المعرفي من منطلق الزمكانيّة الآنية، المتأزمة والمبهمة. تتكون المنصّة من ثلاثيّة حيزيّة تضمُّ خريطة وحاوية وسلسلة.

⌂ WOCHE EINS ⌿⍀ THE FIRST WEEK ⌂

Published

17 October 2023

Contributors

The Palestinian Youth Movement

(“PYM”) is a transnational, independent, grassroots movement of young Palestinians in Palestine and in exile worldwide as a result of the ongoing Zionist colonization and occupation of our homeland. Our belonging to Palestine and our aspirations for justice and liberation motivate us to assume an active role as a young generation in our national struggle […]

 

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GAZA ist die Geschichte des palästinensischen Volkes. Eine Geschichte, in der es um Vertreibung geht, um Flucht. Sie handelt von Unterdrückung und Gefangenschaft aufgrund und durch einen fremden Besatzer. Dennoch, und das ist wichtig zu betrachten, handelt diese Geschichte von Sumud (arabisch: صمود , deutsch: Standhaftigkeit) und Widerstand. Ein Widerstand, der angetrieben ist von der Liebe füreinander, für Heimat; und der Liebe von Freiheit und des lebendig Seins. Jetzt und für alle Zeiten dürft ihr nicht erlauben, dass die Menschen die euch nah sind – Freund*innen und Kamerad*innen – ihre Augen verschließen vor dem Befreiungskampf und dem Leid der Palästinenser*innen. Ihr dürft nicht zulassen, dass ihr euch angesichts der Ereignisse seit dem 7. Oktober verrennt in Gerede von “zwei Seiten” und es sei “kompliziert”. Ihr solltet euch nicht zufrieden geben mit einem Pragmatismus, der von Zuhause aus leicht zu vertreten ist. Ihr solltet nicht auf derartige Schuldzuweisungen hören, die nichts weiter sind als ein linker Deckmantel für den bevorstehenden Genozid an der Bevölkerung von Gaza. Noch wichtiger ist jedoch, dass ihr nicht aus den Augen verliert, warum Menschen, die von Unterdrückung betroffen sind, Widerstand leisten. Das ist nicht nur nachvollziehbar, sondern ganz einfach das Recht dieser Menschen. Wir hoffen, dass dieser Bulletin dazu beitragen wird, aufzuzeigen, wie eine prinzipiengeleitete Solidarität in einem imperialistischen System aussehen kann, damit wir uns gegenseitig unterstützen und Mittel und Wege finden können um gegen den imperialen Kern vorzugehen, der so versessen darauf ist, die Auslöschung palästinensischen Lebens herbeizuführen.

Es sollte eure Priorität sein, mit der Welt zu teilen, was vor euren Augen stattfindet, klar und unmissverständlich. 2.4 Millionen Palästinenser*innen werden zu dem jetzigen Zeitpunkt von Zionist*innen als Geiseln gefangen gehalten, die nach und nach scheinbar ungestraft einem Genozid zum Opfer fallen sollen. Die Grenzübergänge sind abgeriegelt, nichts darf rein oder raus. Das israelische Militär schießt willkürlich Raketen in den dicht besiedelten Gazastreifen und scheut nicht davor, sich an chemischen Waffen zu bedienen, dessen Einsatz nach internationalem Recht als Kriegsverbrechen gilt. Alle Menschen in Gaza, welches nunmehr einem Konzentrationslager gleichkommt, sind ihrem Angreifer schutzlos ausgeliefert. Es gibt weder Wasser noch Strom. Hinzu kommen massenweise Verhaftungen von Palästinenser*innen im gesamten historischen Palästina, die die Zahl der bereits existierenden Verwaltungshäftlinge noch vergrößern. Die meisten von ihnen sind ohne Anklage in Haft und müssen nun noch schlimmere Strafen durch das Kolonialregime fürchten. Die Krankenhäuser in Gaza – welche bereits zu Friedhöfen geworden sind – werden dennoch angegriffen. Mindestens 13 von ihnen wurden bereits getroffen. Sieben offizielle Pressevertreter*innen wurden bereits getötet. Die Nachrichtensender können keine Verbindung aufrecht erhalten um zu berichten, denn auch sie haben kaum noch Strom. Fahrzeuge wie Krankenwagen und die des Roten Halbmonds stehen ebenfalls vorsätzlich unter Beschuss. Universitäten und Moscheen wurden zerstört. Ganze Familien wurden ausgelöscht – der Tod von mindestens 45 kompletten Familien wurde bestätigt. All das nennt nur einen kleinen Teil des unfassbaren Leids, welches in Gaza minütlich größer wird. Denn die einseitige, lückenhafte und verharmlosende Berichterstattung der völkermörderischen westlichen Medienmaschine, lässt die Weltbevölkerung weitgehend im Dunkeln.

Wenn wir der Realität ins Auge blicken, geben wir uns nicht mit Abstraktionen zufrieden, wenn es um Gaza geht: Jede Geschichte handelt von Gewalt, Widerstand und gleichzeitig von einem wunderschönen, einem normalen Leben. Aber um ihnen gerecht zu werden, müsstet ihr uns ein Leben lang Zeit geben. Was wir mit Sicherheit sagen können, ist, dass wir Palästinenser*innen uns nicht geschlagen geben. Möge die Kollektivstrafe durch die zionistische Staatsmacht noch so groß sein, unser Wille, in Würde zu leben, bleibt ungebrochen. Wir wissen, warum Gaza zur Zielscheibe wurde: Weil dort unser Herz schlägt, das Herz des Widerstandes. Und genau dieser Widerstand ist sowohl strategisch als auch ethisch notwendig in Reaktion zu der systematischen Gewalt des Zionistischen Systems zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer, welches als Ziel hat die Palästinenser*innen vollständig zu vernichten. Darum halten wir, so wie unsere palästinensischen Schwestern und Brüder, daran fest: Wir werden den Kampf nicht aufgeben, wir werden es schaffen.

Die dringendste Forderung an alle Menschen im geografischen Westen, d. h. die die sich innerhalb der imperialistischen Länder befinden, ist, sich dem Klang der völkermörderischen Trommeln zu widersetzen, der von den Rängen der zionistischen Macht und denen der westlichen Mächte her dringt. Die Palästinenser*innen aus Gaza fordern das Ende der Bombenangriffe, das Ende der Blockade und den Zugang zu humanitärer Hilfe. Aber weitgehend bitten wir alle Menschen im Westen um drei Dinge. Erstens, kämpft mithilfe von Organisationen, an euren Arbeitsplätzen, in euren Gemeinden, Freundeskreisen und auf der Straße um ein Ende dieses Genozids sowie ein Ende des gesamten Systems des Siedlerkolonialismus, welches Palästina im letzten Jahrhundert so sehr in die Knie gezwungen hat. Zweitens, geht in die Offensive und fordert Sanktionen gegen Zionismus; keine weiteren Waffen, kein Geld, keine kulturellen oder institutionellen Schutzschilde mehr. Wir wollen eine völlige De-Normalisierung von Zionismus, der sein wahres Gesicht vor der ganzen Welt wieder einmal unter Beweis gestellt hat. Schließlich verstehen wir den Widerstand der Palästinenser*innen als grundsätzlich gerechtfertigt und als ein unumgängliches Mittel, um unser Überleben zu sichern. Wir werden nicht aufgeben; nicht heute, nicht in ein paar Wochen und auch nicht in den Monaten, die uns bevorstehen.

Die Reaktion der westlichen Regierungen bestand aus einem vollumfänglichen Freibrief, sowohl militärisch als auch wirtschaftlich, und materieller Unterstützung. Auf dem Höhepunkt der Krise haben diese Staaten den Großteil ihrer auswärtigen Hilfe für Palästina zurückgenommen. Geleakte Dokumente deuten darauf hin, dass das US-Außenministerium seine Beamt*innen angewiesen hat, Aufrufe zur Deeskalation oder zum Waffenstillstand nicht zu veröffentlichen. Der Besuch des Außenministers der Vereinigten Staaten Blinken bei dem in Philadelphia geborenen Ministerpräsidenten des zionistischen Staats, während Letzterer einen Völkermord an den Palästinenser*innen beginnt, ist eine Bestätigung der vollen Unterstützung der Vereinigten Staaten und Garantie für nachrichtendienstliche und militärische Mittel, die dem zionistischen Staat zur Verfügung gestellt werden. Auch führende EU-Politiker*innen zeigen sich als Waffenhändler des Todes in Solidarität über eine “zweite Nakba” in der Manier globaler Siedler-Phantastereien. Studierende und Aktivist*innen werden wegen ihrer mutigen Verteidigung des palästinensischen Widerstands auf den Straßen und an Universitäten verhaftet. Deutschland führt gerade Massenverhaftungskampagnen durch und versucht, das ‘Palestinian Prisoner Solidarity Network’ aus seinem Land zu verbannen; England und Frankreich versuchen Symbole und Solidaritätsbekundungen für Palästina zu verbieten. Eure Stimmen und eure Präsenz werden jetzt gebraucht.

Die Medien geben all dem Deckung: Sie machen uns zu Wilden und geben uns zum Abschuss frei. Die Welt schaut ihre Sendungen, Erklärungen und Essays und wird sich an ihre Kompliz*innenschaft erinnern, genau wie im Falle Iraks. Wir fordern, dass die lokalen und nationalen Nachrichtensender sich zu einer ehrlichen Berichterstattung über Gaza verpflichten, die keinen Rassismus und keine Verharmlosung enthält, um Zustimmung zum Völkermord zu erwirken. Wir halten den Atem nicht an.

Seit langer Zeit schon haben Palästinenser*innen und Araber*innen verstanden, dass Zionismus und westlicher Imperialismus tief verbunden sind. Im Grunde wollen beide Ideologien dasselbe: die Ausbeutung von arabischem Land und arabischer Arbeitskraft, die Vernichtung der palästinensischen Bevölkerung und die Errichtung eines imperialen Militär- und Wirtschaftssystems, das die Unterdrückten der Welt unterjocht. Die gewalttätige kolonialistische Reaktion, die wir erleben, ist daher weder überraschend noch zufällig. Vielmehr ist sie die “rationale”, überlegte Antwort eines Systems, das von einer konterrevolutionären und antikommunistischen Logik beherrscht wird.

Es hat einen bitter-ironischen Beigeschmack, dass sich einige nach jahrzehntelangem Schweigen jetzt zu Wort melden. Wo waren sie, als Gaza vor 16 Jahren aus der Luft, zu Land und zu Wasser belagert wurde und eine Bevölkerung von zwei Millionen Menschen, die Hälfte davon Kinder, eingeschlossen wurde? Wo waren sie, als die Zionisten Kalorienkontrollen einführten, um Unterernährung und Behinderungen zu verbreiten? Wo waren sie, als die Anführer der Zionist*innen der Welt vor Jahrzehnten erklärten, dass ihre Absicht mit Gaza darin bestand, der dortigen Zivilbevölkerung größtmögliches Leid zuzufügen, um erneut ein Volk ethnisch zu säubern, das vor 75 Jahren seines Landes und seiner Heimat beraubt wurde und das heute den Kern des palästinensischen Widerstands bildet? In dieser Woche ist die Maske dieser Menschen gefallen – so sieht die Realität der Revolution aus. An dieser Stelle bleibt uns nur noch zu sagen: Wenn ihr bereit seid für eine Revolution, dann bieten wir euch gerne eine Kufiya an.

 

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GAZA is the story of the Palestinian people. It is a story of displacement and refugeehood, of imprisonment at the hands of a foreign occupier. But, most importantly, it is a story of sumud (steadfastness) and resistance: resistance that is driven by a love for one’s people, a love for one’s homeland, and a love for life and freedom. Now and onwards, you must not allow your friends and comrades to turn their backs on the Palestinian liberation struggle. You must not allow them to falter in the face of the events of this week, or to devolve into insipid both-sideism or pragmatic armchair generalismo, or to publish cowardly denunciations that do nothing more than provide a left cover for an impending genocide on the people of Gaza. Most importantly, you must not allow them to lose sight of why the oppressed people resist; that it is not only understandable, not only an occupied people’s right, but also just and true. We hope this bulletin will help guide what principled solidarity can look like right now within the imperial core, and arm those in solidarity with us with tools to resist the military-industrial complex that is hellbent on our people’s extermination.

Your priority must be communicating a set of realities clearly and unequivocally. 2.4 million Palestinians are currently being held hostage by Zionists, who are martyring thousands with genocidal impunity. All the crossings are closed. The Zionists are indiscriminately using bombs and internationally-prohibited weapons on a densely populated concentration camp full of entrapped civilians. There is no water or electricity. Mass arrests of Palestinians across all of historic Palestine add to the hundreds of administrative detainees imprisoned without charge, who are now suffering additional retribution by the colonial regime. Gazan hospitals—which are already graveyards—are themselves being targeted, and at least thirteen have already been hit. Seven confirmed members of the press have been martyred, and news stations are regularly being cut due to the lack of electricity. Ambulances and the Red Crescent are also being deliberately targeted. Universities and mosques have been destroyed. Entire families are being wiped out—at least forty-five entire families that we have seen reported. And this is just a small sampling of what is happening in Gaza right now, owing to a reporting blackout, which is being aided and abetted by the genocidal Western media machine.

All this being said, we do not want to use abstractions to discuss Gaza: every story is one of violence and resistance and beautiful, ordinary life. But to do them proper justice, you’d have to give us a lifetime. What we can say with certainty is that the Palestinian people are unbowed. No amount of collective punishment by the Zionist entity will bend or break the will of our people to live in dignity. We know why Gaza is being targeted: because it is the heart of our resistance. And that resistance is both a strategic and moral necessity to the ordering violences of the Zionist system from river to sea, which seeks the extermination of the Palestinian people. We therefore maintain what the rest of our Palestinian sisters and brothers maintain: we will continue to fight, and we will win.

The foremost demand to anyone inside the West, inside the imperial core, is to oppose the genocidal drumbeat waged by Zionist and Western leaders alike. The Palestinian people of Gaza have asked for the bombing campaign to stop, the blockade to end once and for all, and for humanitarian aid to enter. But also and more broadly, what we are asking those who wish to be in solidarity within the West is threefold. First, struggle through organizations and your workplaces and your communities and in the streets to demand an end to both the current genocidal campaign and for an end to the entire system of settler colonialism that has strangled Palestine for the last century. Second, go on the offensive: demand sanctions against Zionism; no more weapons, no more money, no more cultural or institutional cover. We want the total anti-normalization of a Zionism that has once again shown its face to the world. Finally, understand Palestinian resistance as fundamentally just and as a means of survival for our people; it will not stop in the weeks and months to come, and you must be prepared not to waver again.

The Western governmental response has been military and economic carte blanche and material support. These nations have withdrawn much of their foreign aid to the Palestinian people at a moment of utter crisis; leaked documents suggest that the US State Department has instructed its bureaucrats to avoid issuing calls for de-escalation or ceasefire. Secretary Blinken visiting the Philadelphia-born prime minister of the Zionist entity while he is initiating genocide of Palestinians is an affirmation of total US government support and a guarantee of intelligence and military resources to be placed at the Zionists’ disposal. EU leaders, too, have embraced the death merchants of the “Second Nakba” in a lurid display of global settler phantasmagoria. Students and activists are being rounded up from the streets and campuses for their brave defenses of the Palestinian resistance. Germany is leading mass arrest campaigns and seeking to ban the Palestinian prisoners’ movement from their country; England and France are seeking to ban symbols and expressions of Palestinian solidarity. Your voices and your bodies are needed now.

The media gives cover to all this: they render us savage and killable. The world is watching your programs and statements and essays, and will remember your complicity, just as it did with Iraq. We demand local and national news outlets commit to honest reporting on Gaza that does not include racism and effacement designed to manufacture consent for genocide, but also, we do not hold our breaths.

Palestinians and Arabs have long understood that Zionism and Western imperialism to be intimately intertwined. At their base, the two ideologies fundamentally seek the same things: the extraction of Arab land and labor, the elimination of a Palestinian population, and the blanket of an imperial military and economic system that subjugates the world’s oppressed. The violent colonial response we are witnessing is therefore neither surprising nor random. Rather, it is the “rational,” ordered response of a system governed by counterrevolutionary and anti-Communist logic.

The bitter irony is also not lost on us, that some have chosen to speak now after decades of silence. Where were they when Gaza was put under air, land, and water siege sixteen years ago, entrapping a population of two million people, half of them children? Where were they when the Zionists implemented calorie controls to spread malnutrition and disability? Where were they when Zionist leaders told the world decades ago that their intention with Gaza was to extract maximum pain on a civilian population, to once again ethnically cleanse a people who were stripped of their lands and homes seventy-five years ago, and who now comprise the heart of Palestinian resistance? This week, these peoples’ mask has come off—such are the realities of revolution. For those who are willing and ready, we have a keffiyeh to offer in its place.

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